Ich danke den Bürgerinnen und Bürgern unserer Marktgemeinde für das Vertrauen, das sie mir bisher schenkten – nicht nur bei den Wahlen 2008 und 2014, sondern auch bei der Bewältigung der vielfältigen Aufgaben in unserer Kommune.

Zwischenzeitlich kann ich auf eine fast 12-jährige Amtszeit als erste Bürgermeisterin unserer schönen Marktgemeinde blicken und von den Erfahrungen profitieren. Ein breites Netzwerk zu Behörden, Firmen, Kolleginnen und Kollegen, aber auch die motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserem Rathaus, dem Bauhof, den Zweckverbänden, Hausmeistern und unseren Kindertagesstätten sind mir dabei ebenso hilfreich wie notwendig.

Die Zusammenarbeit im Gemeinderat ist konstruktiv, auch wenn wir um so manches Vorhaben lange und in mehreren Sitzungen ringen.
In der Summe, meine ich, können wir eine erfolgreiche Bilanz verweisen.

Mein Credo „Nur was man mit dem Herzen macht, macht man auch gut“ gilt für mich nach wie vor und meine, dass dies auch wahrgenommen wird.

Unverändert gilt auch, dass ich als Bürgermeisterin, Zugpferd und Ideengeberin für unsere Marktgemeinde bin, aber auch sein muss.

Immer im Spagat zwischen den Aufgaben, nicht nur im Kernort von Markt Erlbach, sondern für alle unsere Ortsteile und zwischen der finanziellen Leistbarkeit müssen Schwerpunkte gesetzt werden. Die personelle Ausstattung spielt hier ebenso mit hinein und muss berücksichtigt werden. Denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unser größtes Kapital.

Die erfolgreichen Arbeiten, die wir in den letzten knappen 12 Jahren meiner Amtszeit, in denen ich auch die Vorsitzende der beiden Zweckverbände für Wasser und Abwasser bin, absolviert haben,

sind – kurz zusammengefasst –

  • Neubau Schwimmbad, Kinderkrippe Spatzennest, Bürgerhaus
  • Generalsanierung Schule, Lagerhaus Linden,
  • Dorferneuerung Jobstgreuth, Wilhelmsgreuth
  • Straßenausbau und Sanierung in Losaurach, Eschenbach, Kappersberg-Kotzenaurach, Klausaurach-Mettelaurach, Buchen zur Staatsstraße, Mühlweg/Sudetenstraße,
  • und zuletzt das Großprojekt Hauptstraße im Rahmen der Städtebauförderung mit dem Bau eines Nahwärmenetzes (hohe Bürgerbeteiligung)
  • Photovoltaikanlage auf dem Rangaubad
  • Neubau des Geh- und Radwegs an der Ansbacher Straße und Erschließung des Baugebietes Am Gehäuwald
  • Neuanlage von Parkplätzen in der Neuen Straße und Windsheimer Straße
  • Brückensanierung in Kotzenaurach und Losaurach
  • Ausweisung, Erschließung und der komplette Verkauf des Gewerbegebietes Haidter Weg Süd – Ansiedlung der Firma Gühring
  • Neuausweisung des Gewerbegebietes Lerchenfeld Nord
  • Neuausweisung eines neuen Baugebiets Kirchsteigfeldes mit 75 Bauplätzen, Erschließung und komplette Vormerkung
  • Beschaffung eines Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs für die FF Markt Erlbach und eines Mittleren Löschfahrzeugs für die FF Linden
  • Errichtung eines Dirtbike-Parks am Sportgelände Markt Erlbach
  • Anschaffung neuer Spielgeräte für die Spielplätze bei insgesamt 24 Bolz- und Freizeitplätzen in unserem Gemeindegebiet
  • Skater- und Dirtpark Neubau
  • Installation eines Bürgerbusses (mittlerweile Vorbildmodell für viele andere Kommunen)
  • Erschließung der Wasserversorgung in Buchen
  • Verbundleitung für die zukunftssichernde Wasserversorgung Linden
  • Für den Zweckverband Wasserversorgung Markt Erlbach, Einkauf bei der FWF und Bau eines Saugbehälters
  • Umfangreiche Erschließungs- und Sanierungsarbeiten in beiden Zweckverbänden
  • Intensive Zusammenarbeit in der Kommunalen Allianz Aurach-Zenn, deren Sprecherin ich bin, hat v. a. die Fördertöpfe Städtebau, Kernwegeausbau, Gewässerentwicklung u. a. anzapfen können. Die Sanierung unseres neuen Museums Markt Erlbach Geschichte und Handwerk sind hier vorrangig zu nennen.       Ohne die Allianz mit einem umfassenden Museumskonzept, wären die Fördermittel nicht in dem Umfang geflossen!

Im Lichte immer größerer Aufgabenumverteilung von Bund und Land an uns Kommunen, wird die Arbeitsfülle immer dichter.

  • Breitbandausbau und nun auch noch das Mobilfunknetz
  • die Digitalisierung in unser Schule,

sind nur einige Beispiele für die Erweiterung des kommunalen Aufgabenspektrums aus den privatisierten Staatsunternehmen.

Man erkennt, dass die nun, ausschließlich am Gewinn orientierten

Telekommunikationsunternehmen in unserem ländlichen Bereichen keinen Cent in die heute geforderte Infrastruktur investieren. Kein Problem, ein neues Förderprogramm kommt auf den Markt und die Kommunen werden es, v. a. unter dem Druck ihrer Bürger, regeln!

Die Maßnahmen der nächsten Jahre sind:

  • Sanierung der Konsul-Lindner-Straße und der südlichen Gartenstraße
  • Wasseranschluss für Morbach und Kemmathen
  • Übernahme des evangelischen Friedhofs in Markt Erlbach durch den Markt
  • Dorferneuerung Mettelaurach
  • Ausweisung neuer Bau- und Gewerbegebiete, Forcierung der Innenentwicklung
  • Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes -> Wo können geeignete Flächen für den Einzelhandel ausgewiesen werden?
  • Rathaus -> Sanierung? Umbau? Umsiedlung?
  • Kläranlage in Linden und weitere Ortsteilkläranlagen

Als Bürgermeisterin ist deshalb nicht nur ein erhebliches Arbeitspensum zu bewältigen, sondern ein ganz hohes Maß an Resilienz gefordert.

Den Überblick zu behalten, sich nicht ins Bockshorn jagen lassen,

effizient zu arbeiten ohne zu huddeln und dabei vor allem alle mitnehmen, wie Gemeinderat und Bürgerinnen und Bürger, sind ebenso gefordert, wie sich umfassend zu informieren, auf seine Mitarbeiter zu hören und keine voreiligen Entscheidungen zu treffen, aber auf keinen Fall etwas verzögern oder verschlafen ….

Auf diesem glatten Parkett muss man tagtäglich tanzen!

Für jeden ein offenes Ohr, am besten auch noch gleich für alles eine Lösung oder Idee sind ebenso wichtig, wie manche Probleme nicht so nah an sich herankommen zu lassen, dass man nicht mehr schlafen kann.

Leider ist das bei mir schon öfters noch der Fall!

Sehr schwierig sehe ich es deshalb, wenn kommunalen Mandatsträgern, Mitarbeitern und Behörden gegenüber von Grund auf misstraut werden.

Das ist sehr schade und kostet immer wieder viel Überzeugungsarbeit. Ich meine für alle meine Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiter und auch Gemeinderäte zu sprechen:

Wir sind Dienstleister für unsere Bürgerinnen und Bürger und würden natürlich am liebsten nur Wohltaten verbreiten.

Aber wir müssen immer alles im Blick haben, müssen das Gemeinwohl über das Wohl des Einzelnen stellen, sind dem Gesetz verpflichtet und müssen jede unserer Entscheidungen vertreten und begründen. Eine einmal gemachte Zusage muss auch für künftige Anfragen gelten.

Deshalb ist es für uns sehr wichtig, in den Entscheidungsgremien, den Gemeinde- und Verwaltungsräten, vernünftige und engagierte Kollegen und Kolleginnen zu haben. Nur gemeinsam können wir unsere Kommunen erfolgreich gestalten.

Deshalb freue ich mich sehr, dass die Freie Wählerliste wieder eine hervorragende Mannschaft für die Kommunalwahl 2020 aufstellen kann.

Unsere Kandidatinnen und Kandidaten präsentieren unsere Gemeinde in all ihren Facetten, ob aus dem Kernort oder den Ortsteilen, ob Jung ob Alt, ob Frauen oder Männer, engagiert in Vereinen und Ehrenamt, mit Familie, aus Unternehmen und landwirtschaftlichen Betrieben, ob angestellt oder selbständig, studiert oder noch in der Ausbildung!

(Bitte beachten Sie, unter 20 Kandidaten sind 9 Frauen!)

Ich freue mich, liebe Freie Wähler Kandidaten und Kandidatinnen, dass Ihr bereit seid, unsere Marktgemeinde mitzugestalten!

Ich bin davon überzeugt, dass wir auch in unserer neuen Fraktion nach dem 1.5.2020 genauso gut und offen zusammenarbeiten, wie wir das bisher getan haben.

Prodestverhalten oder Fundamentalopposition  waren noch nie die Arbeitsinstrumente der Freien Wähler in Markt Erlbach, sondern immer der Dialog, der faire Wettstreit um die besten Lösungen und ein gutes Klima, sowohl in den Sitzungen als auch außerhalb!

So stelle ich mir, und sicher auch ihr Euch, die Arbeit im Gemeinderat vor.

Ich wünsche mir und uns eine spannende und faire Zeit der Wahlwerbung und ein gutes Abschneiden unserer Freien Wählerliste.

In der Kommunalpolitik sollten Parteibücher keine Rolle spielen,

auch wenn wir heute erstmals die Möglichkeit nutzen und zusammen mit der Partei Freie Wähler nominieren!

Ich stehe für eine weitere Amtszeit bereit und danke Euch für

den bisherigen gemeinsamen und erfolgreichen Weg, den wir sehr gerne fortsetzen wollen!

Dr. Birgit Kreß

Bürgermeisterkandidatin, 15.11. 2019

Nominierungsrede Kreß